Gemeinde Farchant, Städtebauliche Neugestaltung „Am Gern“
Projektbeschreibung:
Farchant konnte über die Jahrhunderte viel von seiner dörflichen Ausstrahlung bewahren. Dazu tragen die zahlreichen ortsbildprägenden, historischen Gebäude, die oft noch wie früher landwirtschaftlich genutzt sind ebenso bei, wie noch vorhandene, alte städtebauliche Strukturen, wie z.B. der „Gern“, die historische Freifläche in der Ortsmitte, durch die zwei der ursprünglichen Siedlungskerne Farchants immer noch im Ortsbild ablesbar sind: das „Unterdorf“ als typisches Straßendorf entlang der Hauptstraße und das „Kirchdörfl“ um die gotische Kirche. Dazwischen liegt der z.T. noch heute als grüne Ortsmitte vorhandene dreieckige Gern als Allmendefläche.
Dieser Bereich „Am Gern“ hat eine Neugestaltung erhalten, die seiner Bedeutung als historischer Dorfmitte mit wichtigen, öffentlichen Einrichtungen entspricht.
Öffentlicher Raum im Dorf muss viel Unterschiedliches ermöglichen: Platz für Aufenthalt, für Begegnungen und Feste, aber auch Platz zum Fahren und Parken, Platz für Landwirtschaft, Fußgänger und Radfahrer, ebenso für Tiere und Blumen.
Auch wenn Straßen und Plätze das Rückgrat des Dorfgeschehens sind und schon deswegen für die verkehrlichen Ansprüche dimensioniert bleiben mussten, war es uns wichtig, die Ränder der Fahrbahnen so zu formen, dass sie nicht zum schnellen Fahren verführen, sondern vielleicht sogar zum Halten animieren, vor allem aber dem Autofahrer mitteilen: „Rücksicht und Vorsicht – wir befinden uns im Dorf und nicht auf freier Strecke“.
Auch die Hausvorfelder bekamen mehr Aufenthaltsqualität, mehr Raum, mehr Grün, aber gleichzeitig auch mehr Spielräume für Privatheit.
Die Gestaltung sollte hier auf keinen Fall den Charakter verändern. Dorfstraßen sollen auch Dorfstraßen bleiben; alles sollte möglichst natürlich und „normal“ aussehen. Denn das Schöne an einem Dorf wie Farchant ist auch eine gewisse Freiheit und Lässigkeit.